CARL WELKISCH (1888 - 1984) - Heiler und Mystiker - Begegnungen, Erlebnisse, Eindrücke


Carl Welkisch

berichtet vom nicht sichbaren Bereich der Wirklichkeit


Der Mystiker


Von Karl Rahner, einem der anerkanntesten Theologen des 20. Jahrhunderts, stammt der Satz: Der Fromme von Morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein. (Karl Rahner, Schriften, VII 22)

Was ist ein Mystiker? Das Wort Mystik kommt vom griechischen "myein" = die Augen schließen: Der Mystiker nimmt bewußt mit den Sinnen der Seele und des Geistes wahr; er nimmt also das wahr, was dem Geist und der Seele entspricht, d. h. auch die Bereiche der Wirklichkeit, die normalerweise den Körpersinnen verborgen sind.

Die Wahrnehmungen eines Mystikers betreffen den Bereich "zwischen Himmel und Erde" und gipfeln in der bewußten Wahrnehmung Gottes.

Ein Mystiker kann das Wahrnehmen mit den inneren Sinnen nicht mehr abstellen; er muß also immer mehr wahrnehmen als die meisten anderen Menschen, und das beeinträchtigt sein Leben. Scheint es doch zunächst ein Vorteil zu sein, in die Tiefe der Welt zu schauen, stellt sich diese Fähigkeit für den Mystiker als unbeschreibliche Mühe und Aufgabe dar, von der kaum jemand etwas ahnt.

Dem Mystiker Carl Welkisch war diese Anstrengung, unter der er sehr litt, bei vielen Begegnungen überhaupt nicht anzumerken: Er konnte sie zurückstellen und wirkte ganz offen für das Weltgeschehen und die Sorgen und Anliegen des Alltags. Erst wer ihn näher kannte, hat mehr und mehr ahnen können, welches menschliche Leid sich hinter dem Leben des Mystikers verbarg.

In Gesprächen waren Welkischs Wahrnehmen und umfängliche Weltsicht natürlich ein unschätzbarer Gewinn; er selbst ging mit Auskünften über sein inneres Fühlen und Sehen sparsam um und hat dabei niemals das Gefühl von Überlegenheit vermittelt.

Sicher nicht zuletzt durch die tiefe Verbundenheit mit der himmlischen Welt, waren Begegnungen mit Carl Welkisch immer eine große Bereicherung: Das Zusammensein mit ihm vermittelte vielen Menschen ein Gefühl der Geborgenheit, den dafür Aufgeschlossenen sogar ein Gefühl der inneren Heimat.









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